Belgien und die Reisepässe

Reisespässe sind normalerweise keine sonderlich aufregende Sache. Ihre Form ist recht ähnlich, die Aufmachung unterscheidet sich von Land zu Land höchstens in der Farbe des Einbands. Innerhalb dieses eng gesteckten Rahmens setzt der neue belgische Reisepass interessante Akzente. Bessere Sicherheitsmerkmale bieten mehr Schutz vor Fälschung – geschenkt. Das Einzigartige zeigt sich beim Aufklappen: Eine rot-weiß karierte Rakete prangt auf der Innenseite. Das soll nicht einfach grenzenlose Reisemöglichkeiten symbolisieren, sondern ist ein ikonisches Motiv. Es handelt sich um den berühmten Flugkörper, mit dem Tim und Struppi Anfang der 50er auf dem Mond landeten – Jahre vor den Amis übrigens.
Die populäre Figur ist nämlich Belgier. Zeichner Hergé aus Brüssel schuf mit Tintin, so der Titel im französischen Original, einen der ersten europäischen Comics überhaupt und löste eine belgische Kreativitätswelle aus. Die bunten Bilder sind seitdem allgegenwärtig und gehören zur Kultur der kleinen Nation wie Pralinen und Bier. Lucky Luke, die Schlümpfe, das Marsupilami, sie alle finden sich daher auf den 34 Seiten des Reisepasses. Ein hübsches Kunstwerk hält man da in Händen. Leider werden nur Belgier erfahren, wie Zollbeamte reagieren, wenn sie bei der Grenzkontrolle die rot-weiße Rakete entdecken.
Bis dahin: lasst uns die Rakete, die Professor Bienlein konstruiert hat, in Visio nachbauen:

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